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Haikos Kochbuch Cuisine Vite
Gemüsestrudel
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Bei Strudel denken die meisten wohl an
Apfelstrudel. Um solche Obststrudel geht es hier weniger, sondern vielmehr um
Gemüsestrudel. Dabei sind der Fantasie für die
Gemüsefüllung keine Grenzen gesetzt. Wenn man einmal den "Dreh"
raushat, kann man das Grundrezept leicht selbst variieren. Darüber hinaus
wird auch ein Rezept für Strudel von
Flusskrebsschwänzen als ein Beispiel für Fischstrudel
vorgestellt. Als Beilage dazu schmecken sehr gut eine
Spinatsoße oder eine
Kräuterremoulade.
Wer sich die Zubereitung des Teigs sparen will, kann auch
Blätterteig verwenden, den es inzwischen (auch bei Aldi & Co)
ausgerollt in der Größe für Kuchenbleche zu kaufen gibt.
Strudel kann gut eingefroren werden. Nach dem Auftauen schmeckt er
leckerer, wenn er im Backofen (anstatt in der Mikrowelle) kurz aufgebacken
wird.
Schrierigkeitsgrad: |
schwer |
Aufwändigkeitsgrad: |
groß |
vorzubereiten: |
sehr gut |
Vor-/Zubereitungszeit: |
30 Minuten |
Backzeit: |
40 Minuten |
Abkühlzeit: |
keine |
Haltbarkeit: |
ca. 4 Tage kann problemlos eingefroren werden |
Grundrezept für den Teig
Zutaten:
- 400 g Weizenmehl (gegebenfalls auch Weizenvollkornmehl)
- 80 g Butter oder Margarine
- 2 knappe Esslöffel Öl
- 1 Ei
- 80-100 ml Wasser (je nach Größe des Eis)
- Salz
Der Teig ähnelt sehr dem Tarte-Teig. Würde man es aber damit
probieren, bekäme man spätestens beim Zusammenrollen Probleme: der
Teig würde "reißen" und die Füllung liefe "raus". Daher muss
ein Teil der Butter durch Öl ersetzt werden und insgesamt mehr Mehl im
Verhältnis zum Fett genommen werden. Manche nehmen auch nur Öl (4
Esslöffel bei gleicher Mehlmenge), was den Strudelteig aber trockener und
fester macht.
Zubereitung:
- Mehr in eine Rührschüssel geben,
- darin in die Mitte die übrigen Zutaten;
- mit dem Rührgerät (Knethaken) zu einem Teig von innen nach
außen verarbeiten.
- Den Teig etwa 20 Minuten ruhen lassen, dann noch einmal durchkneten.
Diese Zeit kann man gut nutzen, um das Gemüse vorzubereiten.
- Ein Geschirrtuch ausbreiten und mit Mehl bestäuben,
- darauf den Teig mit der (mit etwas Mehl bestäubten) Rolle zu
einem Quadrat (ca. 50 x 50 cm) ausrollen,
- Teig in der Mitte mit dem Messer durchschneiden und
- jede der Hälften getrennt mit der Gemüsemasse belegen. Da
beim Rollen die "lange" Seite die Drehachse bildet, sollte an den beiden
"kurzen" Seiten ein Rand von ca. 2 cm frei bleiben, sowie ca. 3 cm an einer
"langen" Seite (zum Verschließen der Rolle).
- Zuerst auf einer Seite den Teig über die Füllung klappen,
den Rand mit etwas des übrig gebliebenen Eiweiß bestreichen und von
der anderen Seite den Teig über den gewickelten Teil klappen und
festdrücken, ebenso die beiden Seiten verschließen.
- Backblech mit Trennpapier auslegen,
- 2 Heber unter beide Enden einer Rolle schieben (am besten die Rolle
ein wenig dabei anheben) und auf das Backblech heben.
- Wahlweise kann die Rolle noch mit Eigelb oder etwas geschmolzener
Butter bestrichen werden.
- Ca. 40 Minuten bei 180 Grad im Backofen backen.
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Backzeit: ca. 40 Minuten
Tipp:
Wenn man das Risiko des Hebens von der Arbeitsplatte auf das
Backblech vermeiden will - manchmal durchsticht man mit den Hebern den Teig
oder die Nähte platzen auf, legt man die beiden Teigrechtecke direkt auf
das mit Backtrennpapier ausgelegte Backblech und füllt dort den
Strudel.
Grundrezept für die Gemüsefüllung
Zutaten:
- 300 g Möhren
- 200 g Blumenkohl
- 200 g Kaiserschoten, alternativ grüne Bohnen
- 2 kleine Zucchinis (ca. 300g)
- 1 große oder 2 kleine Zwiebeln
- etwas glatte Petersilie
- 6 Eier
- 100 ml Sahne
- etwas Fett (z.B. Margarine)
- etwas Salz und Muskatnuss
Zubereitung:
- Blumenkohlröschen ca. 3 Minuten blanchieren (in heißem
Salzwasser kochen), anschließend gegebenenfalls größere
Röschen etwas zerkleinern,
- Kaiserschoten 1 Minute (alternartiv Bohnen ca. 10 Minuten)
blanchieren,
- Möhren schälen und grob raspeln,
- die Enden der Zucchini abschneiden, waschen, der Länge nach
vierteilen. Den Kernebereich mit dem Küchenmesser herausschneiden, die
Zucchinistreifen in ganz kleine Stückchen schneiden,
- Zwiebeln schälen und ganz klein schneiden.
- Das Fett in der Pfanne erhitzen,
- zuerst die Zwiebeln (unter gelegentlichem Rühren) darin
goldbraun rösten,
- dann das übrige Gemüse dazugeben und unter Rühren ca.
5 Minuten bei mittlerer Hitze anschmoren, Herdflamme ausschalten.
- 3 Eier sowei 3 Eigelb mit der Sahne, etwas Salz und Muskatnuss
verrühren, über das Gemüse schütten und ca. 2 Minuten (in
der noch heißen Pfanne) damit verrühren, anschließend zur
Seite stellen und leicht abkühlen lassen. (Das Eiweiß der 3 Eier
aufbewahren.)
Tipps bei Verwendung von Blätterteig:
Es gibt fertig ausgerollten Blätterteig in der Größe von
Kuchenblechen. Allerdings ist der so dünn, dass er nach dem Belegen mit
der Gemüsefüllung beim Zusammenklappen reißt. Daher mein Tipp:
Nehmen Sie zwei Packungen: die erste aufs Blech legen, die zweite längs
einmal in der Mitte durchschneiden. Beide Hälften dann jeweils ca. 5 cm
nach außen versetzt darüberlegen. Dadurch bleibt in der Mitte ein
Streifen von ca. 10 cm einlagig - was ganz praktisch ist, da der
Blätterteig unten ohnehin sich nicht entfalten kann - und an beiden
Seitenenden hat man nun ebenfalls 5 cm zusätzlich, die man nach dem
Füllen sehr gut übereinander klappen kann.